Aufgewachsen in einem Umfeld schwäbischer Schaffens-und Kontrollmentalität, setze ich mich zur Zeit mit der Frage auseinander, wieviel Kontrolle wirklich notwendig ist. Inwiefern Vertrauen einzuschätzen ist und ob ich – als mitunter zum Perfektionismus neigende Persönlichkeit – gesünder damit fahre, wenn ich Lenins Aussage: „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ für mich in die Umkehr bringe: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“.
Eine interessante Gegenüberstellung wie ich finde: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, drückt für mich aus, dass es wichtig ist, Vertrauen in mich selbst und in das Leben zu haben, aber es von größerer Bedeutung ist, die Kontrolle über mich selbst und meine Umwelt zu besitzen. Vertrauen kann mir helfen, Mut, Optimismus und Kreativität zu fördern, aber kann auch zu Risiken, Fehlern und Konflikten führen, wenn es blind ist. Kontrolle hingegen kann mich unterstützen, Sicherheit, Ordnung und Erfolg zu gewährleisten, aber kann auch zu Langeweile, Starrheit und Isolation führen, wenn sie rigide ist.
„Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“, bedeutet für mich, dass es essentiell ist, eine gewisse Kontrolle über mich selbst und meine Umwelt zuhaben, aber dass es noch wichtiger ist voller Vertrauen in mich und in das Leben zu sein. Kontrolle kann mir helfen Ziele zu erreichen und Probleme zu lösen, aber sie kann auch zu Anspannung, Ängsten und Zwängen führen, wenn sie übertrieben wird (Hallo kleines Ich).
Vertrauen hingegen fördert meine Gelassenheit, Zufriedenheit und Offenheit, birgt aber auch das Risiko in Naivität, Passivität und Enttäuschung zu münden, wenn es missbraucht wird.Ich komme zum Schluss, dass es beides braucht und am Ende immer auch von der Situation und der Person abhängig ist, ob Kontrolle oder Vertrauen das Leitmotiv sein sollte. Wie so oft im Leben braucht es auch hier ein gesundes Gleichgewicht.
Und ganz bestimmt geht dann das Schaffen auch viel stressfreier von der Hand. 🙂
Herzlichst Deine Jenny