Manchmal hänge ich am helllichten Tag mit meinem Sohn im Bett herum, lasse alles stehen und liegen und spiele einfach. Oder ich sitze neben ihm und bewundere, wie er, versunken im spielerischen Tun unbeschwert und sorgenfrei scheinbar alles um sich herum vergessen hat. Wie er gänzlich mit dem Moment verschmilzt und nichts anderes mehr zählt. Pures Sein eben. Das, was wir als Erwachsene dann wieder versuchen, mehr oder weniger mühsam mit Yoga, Meditation und Achtsamkeit zu erlernen. Wie kurios! Denn eigentlich ist es doch unsere Natur, mit der wir geboren wurden.
Auf welchem Abschnitt unseres bisherigen Weges haben wir dieses kostbare Gut verloren? Haben Institutionen und Systeme uns die Kindlichkeit ausgetrieben, so dass wir produktivere Bürger werden? Braucht die Wirtschaft Menschen, die durch Konsum ihren Stress und ihre Unzufriedenheit kompensieren?
Wir können eine Menge von den Kindern lernen. Und dazu ist es nicht notwendig, eigene Kinder zu haben. Kinder sind wahre Lebenskünstler. Sie leben immer im Moment. Sie machen sich keine Sorgen um Produktivität oder Coolness. Sie erschaffen grenzenlos Neues. Sie sind unendlich neugierig und stellen Fragen.
Vielleicht können auch wir mehr Lebensqualität zurückgewinnen, wenn wir die Dinge wieder mehr mit einem kindlichen Blick betrachten. Auf den nächsten Morgen vertrauen lernen, neugierig sind, Leichtigkeit in unser Leben einlassen, indem wir vom Perfektionismus ablassen, spielen, die Welt mit einem Anfängergeist erforschen, träumen und keine Scheu haben, „warum“ zu fragen und „was wäre, wenn…“ und „warum nicht?“. Denn einzig wir selbst sind die Schöpfer unseres Lebens.
„Alle Kinder sind Künstler.
Das Problem ist, wie man ein Künstler bleiben kann,
wenn man erst einmal erwachsen wird.“
Pablo Picasso
In Liebe, Jenny